Basics für jeden – Das Schneid- und Falzbrett

Wozu ein Schneidbrett?

Das Schneidbrett stellt für mich eine unschätzbare Hilfe bei allen Projekten dar. Ab dem Moment, wo man öfters Karten macht und sich auch an andere Projekte wie Verpackungen, Anhänger und ähnliches Macht, sorgt das Brett für eine wesentliche Erleichterung bei der Arbeit.

Für mich sind diese Punkte ausschlaggebend:

  1. Zeitersparnis: Um ein Stück Papier in der passenden Größe zu erhalten, muss ich ohne einen Papierschneider erstmal abmessen, Anzeichnen, möglichst gerade schneiden, ev. nachbessern und Linien wieder weg Radieren. Alle diese Schritte brachen Zeit, die er Papierschneider in einem Arbeitsschritt abnimmt. Ich lege  das Papier beim gewünschten Maß an, ziehe die Klinge einfach durch das Papier. Fertig
  2. Genauigkeit: Je länger die Linie, die ich anzeichnen und schneiden muss, desto mehr Fehler (Maße, Winkel) im Messen und desto unsauberer wird die von Hand geschnittene Linie. Lege ich aber das Papier mit einer sauberen Kante bündig an, habe ich immer 90° an den Ecken und einen glatten und geraden Schnitt.
  3. Falzen sauber und ohne Knick: Ebenso sauber sind die Falzungen, die man mit dem dazugehörigen Falzer erreichen kann. So sind Falzlinien genau dort, wo man sie braucht, ohne unschöne Knicke oder Brüche im Farbkarton.
  4. Geldersparnis: Vorgeschnittene Karten sind teurer, als ein A4 oder A3 Bogen, zudem ist man nicht an eine Kartengröße oder Art gebunden und kann so aus einem Stück Papier so viel Mehrwert herausholen.

Der Blick auf den Stampin’ Up! Papierschneider.

Der Blick auf die wichtigen Bereiche

Der Papierschneider von Stampin’ Up! (Nr. 152392, 30 €) ist nicht das günstigste Schneidbrett, den man bekommt, aber er stellt auf lange Zeit ein gutes Werkzeug dar, sofern man nicht in die Massenproduktion von Werken geht. Was ein Vorteil gegenüber dem günstigen Schneider aus Discounter darstellt, ist der Nachkauf von Schneidklingen, oft sind dort keine Klingen zum Nachkauf vorhanden bzw. wenn man welche braucht, gibt es sie dann bald nicht mehr.

Wenn er bei Dir ankommt, so ist er gut vor Beschädigungen geschützt. Alle Flächen haben eine Schutzfolie gegen Beschädigungen bei Transport darauf. Diese kannst Du abziehen oder darauf belassen, so wie Du es möchtest. Ich habe die Folie abgenommen, weil die Blätter so eine etwas bessere Haftung haben.  Damit ist er schon einsatzbereit.

Die Schiene mit den 2 Schiebern

Auf der Plastikschiene sind 2 Schieber vorhanden. Das schwarze Messer hat die Schneidefunktion. In ihm ist eine doppelschneidige Klinge darin verbaut. Somit kann das Papier in beide Zugrichtungen geschnitten werden.

Ein Blick auf die Schneidklinge von unten

Der graue Schieber ist die Falzklinge. Dieser sorgt für eine Falzlinie, die sich dann einfach umbiegen und glattstreichen lässt.

Beide Schieber sind mit Positionsmarkierungen (Rillen) auf den Griffen versehen. Mithilfe dieser Markierungen kann man auch direkt unter dem Plastikteil genau bestimmen, wo die Klinge sich gerade auf dem Papier befindet. Das ist wichtig, wenn man Linien nur bis zu einem vordefinierten Punkt schneiden oder falzen möchte.

Blick auf die Positionsmarker der Schieber

Die Schneidklinge gibt es im 4er Paket zum Nachkaufen (Nr. 152391, 14,50€)

Die Schiene besitzt am unteren Ende eine Kerbe, durch welche sich die Klingen einfach entfernen und somit austauschen lassen. Wenn man nicht darauf achtet, kann es zu Beginn sein, dass man beim Schnitt mit einem Mal die Klinge herausgezogen hat.  Des Weiteren kann man die Schiene hochklappen, um erst das Papier zu positionieren. Drückt man dann die Schiene wieder so runter, dass sie einrastet, so ist sie so fixiert, dass auch das Papier nicht so schnell verrutschen kann. Im eingerasteten Zustand kann das Schneidbrett auch senkrecht gelagert und ohne Schäden transportiert werden.

Zu guter Letzt hat die Schiene auch ein Maß aufgedruckt. Das verwendete Maß ist derzeit noch der amerikanische Zoll und nicht in unsere Zentimeter. Wer oft in Zoll bastelt, kann sie gut verwenden. Ich habe aber bereits bei Demonstratoren gesehen, dass sie sich ein Metermaß ausgedruckt und darüber geklebt haben.

Das Schneidbrett mit ausgeklapptem Arm und dem Maßen

Fläche, Maße und Auflage

Auf der eigentlichen Fläche sind  oben, unten und in der Mitte  Maße sowohl in CM als auch in Zoll angegeben. Nicht verwirren darf man sich von den schwarzen Linien auf dem Brett, diese markieren 0,25 Zoll (6,35 mm) Abstände. Auf der Hauptfläche  links reicht das Maß bis 15,9 cm, auf der anderen Seite der Schiene kann man bis 3,9 cm  abmessen.
Vor allem, wenn man lange und schmale Streifen von einem Papier benötigt ist es Vorteilhaft, rechts von der Schiene den schmalen Bereich zu messen, damit der Schnitt auch wirklich gerade wird.

Sollte man einen Schnitt oder Falz über die 15,9 cm benötigen, lässt sich links eine Verlängerungsarm ausklappen. Dieser hat mit 43,6 cm genug Länge, um auch 12 x 12 Zoll (ca. 30 cm) Papier Abmessen und sicher schneiden zu können.

Sehr hilfreich ist der deutliche Anschlag oben und unten am grauen Rand, der auch durchgehend durch die  Führungskerbe der Messer vorhanden ist und mit dem sich auch kleine Stücke noch schön gerade ausrichten lassen. Legt man das Papier gut bündig an, ist der Schnitt immer im rechten Winkel zur angelegten Kante ausgeführt.

Pflege- und Bedienhinweise

Wie lange  die Klinge des Schneidbrettes gut schneidet, hängt von der Bedienung und der Pflege des Schneidbrettes ebenso ab wie von der Häufigkeit, mit der die Maschine genutzt wird und welche Materialien man damit schneidet. Oft wird ein faseriger Schnitt gleich als Zeichen für das Abstumpfen der Klinge angesehen, was aber nicht immer der Fall ist. Hier meine Tipps, damit ihr eine lange Nutzungszeit der Klinge habt und wie ihr sicher gehen könnt, ob die Klinge wirklich stumpf ist:

  1. Nutzt beide Seiten des Messers gleichmäßig ab! Die Klinge hat 2 Schneiden, sodass in beide Zugrichtungen geschnitten werden kann. Verwendet ihr beide Richtungen gleich oft, nutzt sich nicht eine Seite übermäßig schnell ab und ihr habt doppelt so lange ungetrübtes Schneidvergüngen. 
  2. Es braucht nicht viel Druck! Die Klinge ist sehr leichtgängig. Wenn man das frühere Schneidbrett oder andere Bretter gewöhnt war, ist man gern versucht, viel Druck auf die Klinge beim Schneiden auszuführen. Aber die Klinge dieses Schneidbrettes länger. Es reicht schon ein leichter Druck, um einen schönen Schnitt zu erreichen. Mit viel Druck verbiegt sich zudem die Schneidkante nach Unten, was auch als Zeichen von Unschärfe falsch gedeutet wird.
  3. Reinigt die Kerbe, die Führungsschiene und die Unterseite des Gleiters! Papier besteht aus Fasern, die sich beim Schneidprozess auch aus der Schnittkante lösen können und sich mit Staub in der Kerbe auf dem Brett sammeln. Diese Fasern können die Klinge beim sauberen Gleiten behindern und für ein unschönes Kantenbild sorgen. Ich rate euch deswegen, regelmäßig mit einem feuchten Küchentuch die Kerbe von Staub und Fasern zu reinigen.
    Gleiches gilt für die Unterseite der Führungsschiene und die Unterseite des schwarzen Gleiters. Auch hier kann sich Schmutz, Klebereste und ähnliches anhaften und den gleichmäßigen Zug der Klinge behindern. Mit einem feuchten Mikrofasertuch auch hier regelmäßig wischen hilft oft, wieder ein besseres Schnittbild herzustellen. 
  4. Papier ist nicht gleich Papier!  Je mehr und unterschiedliche Materialien du schneidest, desto mehr wird die Klinge gefordert. Aber auch Papiere haben unterschiedliche Qualitäten, sogar bei Stampin’ Up! Wenn ein Papier plötzlich eine ausgefranste Schnittkante hat, kann das auch am Papier selber liegen (ich habe derzeit zum Beispiel bei Schwarz oft ausgefranste Kanten). Bevor du die Klinge in den Müll wirfst, versuche andere Papiere. Schneidet die Klinge dort gut, liegt es am Papier, dass die Kante fransig wird. Hier behelfe ich mit mir sehr feinem Schmiergel Papier, um die Kante von den Fasern zu befreien.

So, damit bin ich am Ende meiner Einführung und Tipps über das Schneidbrett. Ich hoffe, du wirst damit noch lange Freude haben.

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